500.000 Fluggäste
weniger am Airport
Weeze durch
Luftverkehrssteuer
Wettbewerbsverzerrung
führt zu drastischem
Passagierrückgang
Der Airport Weeze
hat im Jahr 2011
knapp 500.000
Passagiere weniger
verzeichnet als im
Vorjahr. Der
drittgrößte
Verkehrsflughafen
des Landes NRW weist
mit -16,4 Prozent
und 2.421.720
Fluggäste erstmals
seit 2006 einen
Verkehrsrückgang aus.
Ursache des
Sinkfluges ist die
2011 eingeführte
Luftverkehrsteuer
der Bundesregierung.
Der niederrheinische
Airport hatte sich
in den vergangenen
Jahren mit
überdurchschnittlichen
Zuwachsraten zum
drittgrößten
internationalen
Airport in NRW
entwickelt. Die
Anfang 2011 von der
Bundesregierung
eingeführte
Luftverkehrsabgabe
hat den
aufstrebenden
Flughafen gleich
doppelt getroffen.
Zum einen belastet
die Passagiersteuer
die günstigen
Flugtickets am
Airport Weeze
überproportional.
Die
Fluggesellschaften
hatten nach
Ankündigung der
Luftverkehrsabgabe
sofort reagiert und
ihr Angebot deutlich
reduziert. Zum
anderen starteten im
vergangenen Jahr
viele Niederländer
wieder von
heimischen Flughäfen.
Hier hatte die
Regierung eine
ähnliche Flugsteuer
2009 wieder
abgeschafft. Nachdem
der Flughafen noch
2010 mehr
niederländische als
deutsche Fluggäste
begrüßen konnte,
ergab eine
Passagierbefragung
im Herbst 2011 dass
der Anteil der
niederländischen
Fluggäste am
Flughafen Weeze von
52 Prozent auf 40
Prozent
zurückgegangen ist.
Flughafenchef Ludger
van Bebber sagte:
„Den massiven
Passagierverlust
durch die
Luftverkehrsabgabe
haben wir bereits
vor Einführung der
Abgabe vorhergesagt
und frühzeitig vor
den Folgen gewarnt.
Die
wettbewerbsverzerrende
Steuer hat uns und
unseren Partnern
einen schweren
wirtschaftlichen
Schaden zugefügt.
Wir appellieren
daher weiter
dringend an die
Verantwortlichen für
eine Rücknahme der
Luftverkehrsabgabe
in 2012.“
Den Ausblick auf das
angelaufene Jahr
sieht van Bebber mit
Zurückhaltung:“
Solange diese Steuer
weiterbesteht, die
allein unsere
Passagiere und
Airlines 2011 mit
über 9 Mio. Euro
belastet hat, wird
auch die weitere
Entwicklung für
unseren Flughafen
sehr schwierig.
Unter den
derzeitigen
Rahmenbedingungen
rechnen wir für 2012
nicht damit, auf den
Wachstumskurs
zurückzukehren.“
SGN
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